KUNG FU (功夫)

Unsere Kung Fu-Ausbildung basiert auf einem ausgeklügelten System von 3 Stilen (Wing Chun, Shaolin und Choy Li Fut) und besteht aus 12 Prüfungen sowie aus einer 13. Meisterprüfung. Die 12 Prüfungen sind in 4 Levels unterteilt (Novice, Intermediate, Advanced, Master).

 

Der Schüler erlernt in der Novice-Stufe (1. - 4. Prüfung) seiner Ausbildung wichtige Grundelemente aus dem Wing Chun (Tritte, Schläge, Blocks, Chi Sau, etc.) sowie Shaolin (Stände, Schritte, Tritte, Faustformen, etc.). Zusätzliche Themen wie erste Hilfe oder auch geschichtliche Entwicklungen des Kung Fu ergänzen das Programm. In der Intermediate-Stufe (5. - 8. Prüfung) werden nebst komplexeren Wing Chun-Partnerübungen und Shaolin-Formen auch die erste Waffenform sowie Qi Gong erlernt. Im Bereich der Advanced-Stufe (9. - 12. Prüfung) werden alle Wing Chun-Techniken mit dem Langarmkampfstil Choy Li Fut ergänzt. So eignet sich der Schüler ein ganzheitliches Kung Fu-Repertoire an, welches er auf jede Distanz anwenden kann. Die 13. Meisterprüfung wird direkt in China bei Grossmeister Shi De Meng und Meister Shi Xing Zhan abgelegt.

 

Wing Chun (咏春) ist aufgrund von Bruce Lee’s Bekanntheitsgrad das wohl weltweit am meisten praktizierte Selbstverteidigungssystem. Es stellte für ihn die Basis seines Stils Jeet Kune Do dar. Wing Chun ist doppelt so schnell wie jedes andere System. Die Hauptmerkmale sind der sparsame Umgang mit den Bewegungen, die Direktheit der Aktionen, die einmalige Art des geraden Faustschlages und die berühmte "klebende Hände"-Übung, auch bekannt als Chi Sau. Ein weiterer Bestandteil des Trainings ist das Üben der erlernten Techniken an der Holzpuppe. An unserer Schule werden alle 6 offiziellen Wing Chun-Formen unterrichtet:

 

1. Siu Lim Tao   (kleine Idee)

2. Chum Kiu   (Brücke suchen)

3. Biu Jee   (stechende Finger)

4. Muk Yan Chong   (Holzpuppe)

5. Lok Dim Bun Guan   (Langstock)

6. Baat Cham Dao   (Schmetterlingsmesser)

 

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Shaolin (少林) stammt aus der Wiege aller Kampfkünste, aus dem legendären Shaolin Kloster in China und wurde 495 n.Chr. auf Befehl des Kaisers Xiaowen für den indischen Mönch Batuo erbaut. Dieser konzentrierte sich auf die Übersetzungen der heiligen Sutras (buddhistische Lehrsätze) ins Chinesische. Zirka 30 Jahre später soll den Überlieferungen nach ein indischer Mönch namens Bodhidharma in Shaolin eingekehrt sein, um sich dort dem Buddhismus zu widmen. Er entwickelte eine neue Form des Buddhismus, den so genannten Chan-Buddhismus, bei welchem stundenlange Meditation zur Tagesordnung gehört. Der Legende nach meditierte Bodhidharma neun Jahre lang in einer Höhle oberhalb des Shaolin Klosters. Um die körperlichen Anstrengungen dieser harten Form der Meditation zu ertragen und weiterhin vital zu bleiben, entwickelte Bodhidharma diverse Auflockerungsübungen (Yi Jin Jing, Luohan Shiba Shou, etc.). Experten sehen in ihnen den Grundstein für die asiatischen Kampfkünste.

 

Shaolin ist prioritär für seine Formenbewegungen (Kampfbewegungen gegen imaginäre Gegner) bekannt. Es werden aber auch Waffentechniken, Atem- und Kampfübungen sowie Partnerabläufe unterrichtet. Im Waffentraining lernt man den Umgang mit traditionellen chinesischen Waffen (Säbel, Schwert, Stock, etc.).

 

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Als Ergänzung zu unserem Wing Chun-Stil "Pien San" werden an unserer Schule diverse Langarm-Angriffstechniken aus dem kraftvollen Choy Li Fut (蔡李佛) unterrichtet und zu einer unverkennbaren Gesamtheit zwischen Verteidigung und Angriff verschmolzen. Um diese Techniken wirkungsvoll einzusetzen, braucht es Kraft und Abhärtung. Deswegen werden diese Anwendungen erst in einer höheren Stufe der Kung Fu-Ausbildung unterrichtet.